Winfried Oelsner
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Vida!

Vida! Bruchstücke einer Erinnerung

Einst von den Schergen der chilenischen Militärdiktatur gefoltert, versucht sich die junge Marilú im deutschen Exil Schritt für Schritt ins Leben zurückzutasten.

Doch jede Nacht kehren die Erinnerungen zurück. Hilfe sucht Marilú bei Gonzalo, der Ähnliches durchlebt hat. In langen, intensiven Gesprächen führt er sie zurück in die Folterkeller Santiagos. Obwohl er bei den fast täglichen Treffen kühl und distanziert bleibt, ist er besessen davon, ihre Erinnerungen zu hören.

Im Verlauf der Sitzungen wird Marilú klar, dass Gonzalo sich ihrer Erinnerungen bedient, um sich seinem eigenen Schmerz nicht stellen zu müssen. Sie erkennt, dass nur sie allein sich von ihrer Vergangenheit befreien kann, um ein neues, ein zweites Leben leben zu können.

Format
Kurzfilm

Sender
ZDF/arte

Produktion
Filmakademie
Baden-Württemberg

Produktionsjahr
2002

Länge
26 Minuten

 

 

Regie
Winfried Oelsner

Besetzung
Adriana Altaras
Oscar O. Sanchez
Christa Pasemann

Drehbuch & Co-Regie
Lisa-Marie Dickreiter

Bildgestaltung
Matthias Fleischer

 

Pressestimmen

In einer albtraumhaften Montage aus Gegenwart und Vergangenheit erzählt der Film davon, wie eine Frau versucht, ihrer Lebensgeschichte und ihrer Opferrolle zu entkommen.Die Inszenierung, der optische und erzählerische Reichtum der Kameraarbeit, die intensive, die Phantasie anregende Verwendung des Tons und - vor allem - die Gestaltungskraft und psychologische Imagination der Hauptdarstellerin Adriana Altaras machen diesen Film zu einem aufwühlenden cinematografischen und menschlichen Erlebnis.
— Biberacher Filmfestspiele
 
‘Vida! - Bruchstücke einer Erinnerung’ ist in jeder Hinsicht mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ zu belegen. Die Autorin Lisa-Marie Dickreiter zeigt mit ihrer komplexen Bearbeitung des selten fiktional so intensiv veranschaulichten Phänomens der Folter und seiner gedanklichen wie emotionalen Bewältigung eine außergewöhnliche Sensibilität und Meisterschaft.
— Kerstin Mehle, PLOTS International
‘Vida! – Bruchstücke einer Erinnerung’ gelingt es vorzüglich, die bei Folteropfern (über lange Zeit immer wieder) festzustellenden Symptome und die die Betreffenden bis zur Unerträglichkeit belastenden Erinnerungen atmosphärisch zu vermitteln. Der Kurzfilm vermeidet zu Recht den moralischen Zeigefinger.
— Deutsche Friedensstiftung